«Die Wahlerfolge in sämtlichen Gemeinden, wo wir bisher angetreten sind, zeigen das Bedürfnis nach einer lösungsorientierten, grünliberalen Politik, die sich die Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt hat.» Mit diesen Worten eröffnete Kantonalpräsident Jan Flückiger die gestrige Mitgliederversammlung der Grün- liberalen Kanton Bern in Langenthal. Die Grünliberalen werden in sämtlichen neun Wahlkreisen zu den Grossratswahlen antreten und haben an der Versammlung die bereits nominierten Spitzenkandidatinnen und -kandidaten präsentiert. Zum «Stimmrechtsalter 16» fassten die Grünliberalen die Ja-Parole.
Mit dem Ziel, die Grünliberalen auch im Kanton Bern zu verankern, wurde die Partei vor gut zwei Jahren gegründet. In der Zwischenzeit konnten in diversen Gemeinden erste Wahlerfolge erzielt werden und die eigenen Fraktionen in Biel und Bern haben den Grünliberalen ein Gesicht gegeben. «Ein klar ökologisches Profil, aber gewerbefreundlich, finanzpolitisch nachhaltig und gesellschaftspolitisch liberal», so brachte Flückiger gestern die Inhalte der Grünliberalen auf einen Punkt.
Einzug in den Grossrat als Ziel
Bei den Grossratswahlen werden die Grünliberalen in sämtlichen neun Wahlkreisen antreten. Das Ziel ist der Einzug in den Grossrat und eine grünliberale Vertretung in mehreren Wahlkreisen. Ihre Spitzenkandidatinnen und -kandidaten bereits nominiert haben die Wahlkreise Oberaargau, Biel-Seeland, Bern, Thun und Oberland. Unter den Nominierten sind auch drei Exekutivpolitiker aus Busswil (Peter Schertenleib), Spiez (Christoph Hür- limann) und Sigriswil (Rolf Tschan). Im Oberaargau kandidiert Kurt Schär, Geschäftsführer der FLYER AG.
Ja zum Stimmrechtsalter 16
Als «Chance für die Zukunft» wurde zum Stimmrechtsalter 16 die Ja-Parole gefasst. Es gebe in allen Altersgruppen Politikverdrossene aber auch Politikinteressierte. Man verlange heutzutage immer mehr von den Jungen, deshalb solle man ihnen auch entsprechende Rechte übertragen und sie in die Verantwortung nehmen. Die jungen Leute müssten schlussendlich für die Politik gerade stehe, die jetzt gemacht werde. Zudem zahle man mit 16 Jahren ja auch Steuern und habe deshalb ein Recht auf Mitbestimmung. Auch erhofft man sich durch die Verjüngung des Stimmvolks einen gesunden Ausgleich zur demographischen Entwicklung, welche den älteren Teil der Stimmbevölkerung immer grösser werden lässt. Für den Staatskundeunterricht in der obligatorischen Schule sei das Stimmrechtsalter 16 eine Chance, da die Schülerinnen und Schüler das Gelernte direkt umsetzen könnten.
Parolen zu den nationalen Abstimmungen
Bei den Parolen zu den nationalen Abstimmungen folgte die glp Kanton Bern den Empfehlungen der glp Schweiz und Beschloss ein Nein zur Minarett-Initiative, ein Ja zur Spezialfinanzierung Luftverkehr sowie Stimmfreigabe zum Verbot für Kriegsmaterialexporte. In einem ersten Durchgang hatte eine Mehrheit gegen die Initiative votiert, da die Meinungen geteilt waren, obsiegte aber schlussendlich die Stimmfreigabe.
Liste der bereits nominierten Spitzenkandidatinnen und -kandidaten
Biel Seeland
- Peter Schertenleib, Gemeinderat, Busswil
- Jürg Moor, Grosser Gemeinderat, Lyss
- Sabine Kronenberg, Stadträtin, Biel
- Hans-Ulrich Köhli, Stadtrat, Biel
- Gérald Koehn, Grosser Gemeinderat, Lyss
- Nathan Güntensperger, Biel
Oberaargau
- Kurt Schär, Roggwil
- Thomas Gehrig, Wiedlisbach Astrid Baud, Langenthal
- Thomas Kalau, Herzogenbuchsee
Stadt Bern
- Jan Flückiger, Stadtrat, Bern
- Daniel Imthurn, Bern
- Julia Stiefel, Bern
- Lorenz Schweizer, Bern
Thun
- Rolf Tschan, Gemeinderat, Sigriswil
- Christoph Brönnimann, Thun
Oberland
- Christoph Hürlimann, Gemeinderat Spiez
Die vollständigen Listen aus allen Wahlkreisen folgen.